Winfried Kuhn verstorben

Im Alter von 66 Jahren verstarb Winfried Kuhn nach kurzer schwerer Krebserkrankung am 14. Dezember 2020.

Von seiner Kindheit bis zu seinem Tod war er ein echter Südstädter und für die Pfarrei Unserer Lieben Frau aktiv. Nicht nur dort war er vielen einfach als „Winne“ bekannt. Als Kind war er Ministrant; in seiner Jugend leitete er eine KJG-Gruppe und engagierte sich auf Zeltlagern. Mit seiner Gruppe führte er auch Freizeiten z.B. in Kaunerberg durch. Schon früh sang er in der Schola mit. Für etwa ein Jahr übernahm er als Jugendlicher - zu einer Zeit, als in der Regel werktags noch zwei Gottesdienste am Tag gefeiert wurden - das Amt des „Hilfsmesners“, wie man das damals nannte. Von 1981 bis 1990 begleitete er das Amt des Vorstandes unseres Kirchenchores.

Schon 1977 wurde er zum ersten Mal in den Pfarrgemeinderat gewählt. Nach einigen Jahren, in denen Winfried Kuhn nicht mehr Mitglied des Pfarrgemeinderates war, wurde er 1990 wieder gewählt und gehörte seither ununterbrochen bis zu seinem Tode dem Gremium an. Von 1990 an war er ebenfalls Mitglied des Stiftungsrates, zunächst in der Pfarrei Unserer Lieben Frau, später in der Seelsorgeeinheit Mitte-Süd und zuletzt in der Seelsorgeeinheit Karlsruhe Allerheiligen. Seit dem Jahr 2000 gehörte er dem Vorstand des Pfarrgemeinderates an. So war er auch Vorsitzender des letzten ULFer PGR. Nicht nur in dieser Funktion gestaltete er die Veränderungen von der Pfarrei zu den Seelsorgeeinheiten Mitte-Süd und Allerheiligen konstruktiv und engagiert mit.

Über viele Jahre wirkte Winfried Kuhn bei den Gottesdiensten als Lektor, Vorsänger und Kommunionhelfer mit. Dabei erstellte er auch den Lektoren- und Kommunionhelfer-Plan. Gut zwei Wochen vor seinem Tod verschickte er seinen letzten Plan.

Winne bereitete ebenfalls Gottesdienste vor und leitete sie; so z.B. Maiandachten und Jahresabschlussfeiern. Erwähnenswert ist - es muss Ende Mai oder Anfang Juni dieses Jahres gewesen sein -, dass Winfried Kuhn spontan den Sonntagsgottesdienst leitete. Da kein Pfarrer da war, sprang er ein. Er gestaltete dies so beeindruckend und würdig, dass Gottesdienstbesucher ihm, als er die Kirche verließ, Beifall spendeten.

Die Vorbereitung und Durchführung im Team der Exerzitien im Alltag war ein weiteres Betätigungsfeld von ihm. Schon Ende November konnte Winfried Kuhn beim Aufbau unserer wachsenden Krippe nicht mehr mitwirken; eine Aufgabe, bei der er über Jahre mithalf.

Ein weiterer Schwerpunkt seiner vielfältigen Arbeit für unsere Pfarrei war der Canisiushausverein. Seit 1979 gehörte er ununterbrochen dem Vorstand an. In diesen Jahren hat er Erstaunliches geleistet. Als Exempel sollen seine Kochkünste stehen, die er für das Canisiushaus einsetzte. Bei vielen Mittagessen, Weihnachtsfeiern, bei der Verabschiedung der Gengenbacher Schwestern und von Pfarrer Bechtold außerdem bei sonstigen Veranstaltungen im Cani verköstigte er mit dem Küchenteam die Besucher unseres Gemeindehauses. Kücheneinsätze waren immer auch Familiensache. Neben seiner Frau Gabriele waren meistens auch seine Kinder Isabel und Marius Teil des Küchenteams. Bei unseren Pfarrfesten stand er viele Jahre in der Küche, um das Mittagessen zuzubereiten. Zwischen 2005 und 2019 hat er dabei mehr als 3300 Rouladen gekocht! Nicht vergessen wollen wir hier auch Hans Sauter, der bis zu seinem plötzlichen Tod 2016 mit Winfried Kuhn ein Koch-Team bildete.

Für unsere Gemeinde waren auch die ULFer Kirchenbengel ein Segen. 1979 von Hans Sauter zur ULFer Fastnacht gegründet, musizierten sie bis zum Sommer 2019. Seit 1991 gestalteten sie auch Gottesdienste und die Pfarrei-Weihnachtsfeier mit. Seien wir für dieses Engagement dankbar.

Nicht vergessen dürfen wir Winne als begnadeten Schauspieler. Für unsere Laienspielschar stand er seit Ende der 60er Jahre auf der Bühne. Nicht nur als Regisseur nahm er eine leitende Rolle bei der „feder“ ein. Die letzten Proben machte er im Oktober dieses Jahres mit. Mit Tante Frida sollte eine alte Bekannte auf die Cani-Bühne zurückkehren. Nicht nur die gemeinsame Bühnenzeit verband ihn mit Dieter Schweiß. Beide haben in der Pfarrei eine große Lücke hinterlassen.       

Wir verneigen uns vor der Lebensleistung von Winfried Kuhn und gedenken seiner im Gebet.

 

Foto: Judit Hölzle-Kuhn